Der Name Dominikus bedeutet „dem Herrn gehörend“. Mit großer Überzeugung und Begeisterung von der Liebe Gottes trat der heilige Dominikus in der Öffentlichkeit als Nachfolger des Herrn Jesus Christus auf. Er stiftete den Dominikanerorden, der auch Predigerorden genannt wird.
Die Verbreitung und Entwicklung des Rosenkranzgebetes ist untrennbar mit den Dominikanern verbunden. Man erkennt es auch an den häufigen Darstellungen, in denen die heilige Jungfrau Maria dem heiligen Dominikus einen Rosenkranz überreicht.
Dominikus wurde im Jahre 1170 in Calaruega bei Burgos in Spanien geboren. Die Überlieferung berichtet, dass seine Mutter vor seiner Geburt in einer Vision ein schwarz-weißes Hündchen sah, das mit einer brennenden Fackel im Maul die ganze Welt erleuchtete. Man bezog die Fackel auf die rhetorische Begabung und Wortgewandtheit des Kindes. Dominikus trat nach einem Philosophie-und Theologiestudium in den Augustinerchorherrenstift in Osma ein und wirkte schon wenig später entscheidend an innerkirchlichen Reformen mit. Ab dem Jahr 1203 begleitete er seinen Bischof Diego auf Reisen und kam dabei mit verschiedenen Irrlehren in Berührung. Besonders die Auseinandersetzungen der Kirche mit den Bewegungen der Katharer und Waldenser in Südfrankreich bereiteten ihm Sorgen. Er wollte deshalb die Arbeit der katholischen Priester stärken und schloss sich mit seinen Mitstreitern zu einem Orden unter der Augustinerregel zusammen. Papst Honorius III. bestätigte am 22. Dezember 1216 den Dominikanerorden als Predigerorden. Anders als der etwas später entstandene Franziskanerorden war der Dominikanerorden nicht nur ein Bettelorden als Antwort auf die sich entwickelnde Geldwirtschaft. Die Dominikaner verstanden sich vielmehr auch als Gelehrtenorden zur Bekämpfung von Häresien. Das Leben in Armut sollte den Dominikanern Glaubwürdigkeit verleihen. Der heilige Dominikus erkannte in der Bekehrung der Ketzer seine Lebensaufgabe. Er war ein Mensch intensiven Gebetes; er kniete Nacht für Nacht vor dem Bild Mariens und flehte Sie um Erbarmen an. Einer Legende zufolge erschien ihm die Muttergottes, während des Gebets in der Kirche „Notre Dame de Prouille“ und tröstete ihn, indem Sie sprach: „Dein Werk wird gelingen, halte nur die Leute mehr zum Beten an und erkläre ihnen die Glaubenslehre in recht einfacher, leicht verständlicher Sprache“.
Sie lehrte ihm den marianischen Psalter, der auch als großer Rosenkranz bekannt ist. Er besteht aus 15 Gesetzlein mit 15 Betrachtungen über das Leben, Leiden und die Verherrlichung Jesu Christi und seiner Mutter. Dank dieses Gebetes bekehren sich nach wie vor viele Seelen zum katholischen Glauben und rezitieren es, um Fürsprache in ihren Anliegen zu erbitten und bei Gott Gnade zu empfangen. Selbst die Albigenser oder Katharer verließen zum größten Teil ihre häretischen Grundsätze und kehrten in den Schoß der heiligen katholischen Kirche zurück.
Im Jahr 1217 erklärte Dominikus die ganze Welt zum Arbeitsfeld seines Ordens. Durch die ergreifenden Predigten des heiligen Dominikus’ fanden viele Menschen wieder zum Glauben. Er selbst gründete zahlreiche Klöster in Frankreich, Italien und Spanien. Der heilige Dominikus verstarb 1221 in Bologna, wo er auch begraben ist. Er wurde bereits im Jahr 1234 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Sein Fest wird am 8. August gefeiert.