Welchen Wolf fütterst Du in Dir?

Der polnische Exorzist Piotr Glas rückt in seinem bemerkenswerten Vortag zahlreiche anspruchsvolle Glaubensthemen in den Mittelpunkt, die unseren persönlichen Glauben in direkter Weise tangieren. Treu den biblischen Grundsatz: Eurer Ja sei ein Ja und Eurer Nein sei ein Nein sein, weist er auf ein Wort hin, das ausgiebiger Beachtung bedarf: „Entscheidung“. Es bedarf Deiner und meiner Entscheidung, das Gute zu wählen und sich gegen das Böse mit allen verfügbaren Kräften zu stemmen.
Pater Glas analysiert in seinen Ausführungen den Geist des Intellektualismus, der sich flutartig in unserer Kirche ausbreitet. Dabei ist dieser Geist sehr einfach zu erkennen und zu enttarnen. Jeder möchte heute etwas sagen, jeder hält sich für klug. Demut ist für diesen Geist in ungekanntes Fremdwort. Wo es jedoch keine Demut gibt, halten Stolz und Hochmut Einzug. Dies führt dazu, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegen sollen.
Pater Glas zitiert hierzu die hl. Theresia von Avila. „Es gibt zwei Gruppen von Menschen: Es gibt die eine Gruppe, die gemeinsam mit dem Apostel Johannes und Maria unter dem Kreuz stehen. Dies sind echte Bekenner, die Jesu nachfolgen. Die zweite Gruppe Menschen: Es sind Freunde Luzifers, die tagsüber so tun, als seien sie Freunde Jesu.“
Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortages beschäftigt sich mit der Informationsflut, die sich über jeden einzelnen Menschen ergießt. Wir benötigen Hilfe vom Geist der Weisheit, der Besonnenheit, der Einsicht und Erkenntnis, um gottgefällige Entscheidungen für unser persönliches Leben zu treffen.
Werden wir heutzutage nicht oftmals zu gelähmten unseres eigenen Willens? Oder wie es mal jemand so schön gesagt hat: Wir gehen mit uns selbst schwanger. Was tat Christus für uns? Durch ihn sind wir zur Freiheit berufen. Als Christen sind wir zur Freiheit der Kinder Gottes berufen. Diese Freiheit schenkt uns wahrhaftiges und dauerhaftes Glück.
Nicht selten wird diese Freiheit durch schreckliche Bindungen massiv geschmälert. Hierzu gehören insbesondere die Pornografie sowie die praktizierte Homosexualität. Die Satanisten bezeichnen diese sogar als das Sakrament Satans. Das heißt die totale Verdrehung des Sakramentes der Ehe.
Pater Glas bittet flehentlich, die Beichte nicht wie Toilettenpapier zu behandeln. Was meint er damit? Verfalle nicht der Einstellung, dass du zuerst noch dein Sündenkonto vollmachst, bevor du zur Beichte gehst. Lass dich nicht vom Widersacher mit den Worten betäuben: „Alle handeln auf diese Weise“.
Gegenwärtig leben wir in einer Zeit, wo zahllose junge Menschen den sogenannten Stars und Sternchen nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Sie werden als Quelle des Glücks verehrt, ja teilweise vergöttert.
Ist Jesus nicht genug, um uns zu helfen? Warum suchen Christen ja Katholiken andere Quellen? Reicht Jesus nicht, um uns zu helfen, um uns zu heilen, um Wunder in unserem Leben zu wirken.
Pater Glas spricht über jene lustigen Gesellschaften, die von einer charismatischen Veranstaltung zur nächsten fahren. Sie suchen Heilung bei diesem oder jenem Priester, weil er so charismatisch ist und der andere noch charismatischer ist. Er fragt die Menschen: Was sucht ihr? Man braucht nicht durch die Gegend zu fahren und zu suchen. Denn wen sucht man dann? Man sucht sich selbst und nicht Jesus. Es gibt hierzu ein paar Kriterien, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Wer auch immer in der Kirche seinen Dienst verrichtet, charismatisch wirkt, was auch immer dieser Mensch macht, das muss geprüft werden.
Als erstes muss geprüft werden, ob dieser Mensch rein lebt. Das erkennt man nicht an optischen Aspekten z.B. hat dieser Mensch am heutigen Morgen geduscht, sondern daran ob er die Reinheit des Herzens verkörpert. So ein Mensch muss auf sexueller Ebene rein sein. An zweiter Stelle prüft man ob es ein Mensch ist, der sein Kreuz trägt, ein Mensch der ein Kreuz hat. In den nicht katholischen Bewegungen spricht niemand mehr vom Kreuz. Stattdessen wird nur das Positive aus dem Zusammenhang gerissen und überbetont: „Halleluja, halleluja, Jesus liebt dich, halleluja Jesus heilt dich, Jesus macht dich erfolgreich und schenkt dir Wohlstand“. Dort spricht niemand über das Kreuz. Die Protestanten haben den Korpus nicht mehr am Kreuz. Dort gibt es keine Miterlösung. Dort gibt es kein Leid. Dort ist alles bereits gelaufen. Sie sprechen nicht darüber. Jesus liebt dich. Jesus vergibt dir automatisch und alles ist in Ordnung. Diese Leute sprechen nicht über das Kreuz und über die Umkehr, die es braucht, um sich mit Gott zu versöhnen. Menschen auf der Erfolgsspur, die nicht leiden.
Echte Charismatiker dagegen, sind Menschen, die in der Stille leben und keine Show aus ihren Charismen machen. Dies ist von enormer Bedeutung. Geht nicht dahin, wo das Licht brennt und jemand eine Show veranstaltet. Heilige Menschen leben im Verborgenen, in der Stille und streben nicht nach dem Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Sie möchten nicht berühmt sein.
In besonderer Weise legt uns Pater Glas die Weihe an Jesus Christus durch das unbefleckte Herz Mariens ans Herz. Maria ist heute der einzige Weg zu Jesus. Wo immer die Unreinheit das Zepter der Herrschaft übernimmt, zieht sich Maria zurück.
Vor niemanden fürchtet sich der Widersacher mehr als vor Maria. Sie ist die Mitvermittlerin aller Gnaden. Durch sie und durch Ihre Hände gehen die Gaben des Heiligen Geistes. Durch welchen Heiligen Geist wirken jene, die unsere himmlische Mutter die Himmelsmama hassen? Was für ein Heiliger Geist soll das sein?
Dort, wo Maria ist, dort ist Reinheit. Dort gibt es keinen Platz für Dreck. Dort, wo Maria ist, dort gibt es keine Selbstbefriedigung, keine Pornografie, keinen Ehebruch und keinen Missbrauch.
Wenn die Muttergottes in deinem Herzen ist, dann hat Satan keine Chance, in deinem Leben zu bleiben.
Pater Glas schließt seinen Vortrag mit einer Geschichte.
Ein junger Indianer und ein alter Indianer sitzen zusammen. Der ältere Indianer sagt zum Jüngeren: Denk daran! In jedem Menschen leben zwei Wölfe. Ein Guter und ein Böser. Der böse Wolf, das sind die Lügen, Verrat, die ganzen sexuellen Dinge, Erniedrigungen, Verletzungen, Habgier, Verrat, die Eifersucht… usw. Das ist der böse Wolf. Der gute Wolf ist Wahrheit, Güte, Liebe, Hoffnung, Mitgefühl und Friede. Diese beiden Wölfe kämpfen in Dir ein ganzes Leben lang miteinander. Dauernd kämpft der gute Wolf mit dem Bösen. Und darauf entgegnete der kleine Indianer: Opa, welcher Wolf wird denn siegen? Darauf gab der Opa, der alte Indianer ihm eine kurze und weise Antwort: Der, den du fütterst!
Ich überlasse Dir die Frage: Welchen Wolf fütterst Du? Es wird Zeit, sich zu entscheiden.

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