Josef von Nazareth

Heilige sind Helden. Jeder Held verdient einen Ehrenplatz. Das trifft besonders auf den heiligen Josef zu, dem heiligsten Menschen nach Jesus und Maria. Persönlichkeit Die Heilige Schrift verrät uns wer er war: ein Gerechter! (vgl. Mt 1,19). Im hebräischen Sprachgebrauch bedeutet „Gerechter“ so viel wie frommer und untadeliger Diener Gottes. Gerechtigkeit steht auch für Güte und Hilfsbereitschaft gegenüber dem Nächsten (vgl. Tob 7,7). Mit einem Wort: gerecht ist jeder, der Gott liebt und diese Liebe auch zeigt, indem er die Gebote erfüllt, sich allzeit dem Willen Gottes fügt und mit seinen Mitmenschen gut umgeht. Josef besaß ein reiches Innenleben, in der Heiligen Schrift wird berichtet, dass er mehrmals Eingebungen von Engeln hatte. Ungeachtet seiner unschätzbaren Größe im Heilswerk Gottes, verrichtete er seine Aufgabe im Stillen.

Berufung Der Name Josef bedeutet auf Hebräisch: Gott wird hinzufügen. Dem heiligmäßigen Leben jener, die seinen Willen erfüllen, verleiht Gott neue und ungeahnte Dimensionen. Der Allmächtige hat in seinem Heilsplan dem Leben Josefs das Leben der Jungfrau Maria und das Leben von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, sozusagen hinzugefügt. Sein Leben erinnert uns daran, dass diejenigen, die im Verborgenen oder im Schatten erscheinen, eine unvergleichliche Rolle in der Heilsgeschichte spielen können. Beziehung zu Maria Josef war ein mitfühlender und fürsorglicher Mann.

Als er entdeckte, dass Maria schwanger war, nachdem sie sich verlobt hatten, wusste er, dass das Kind nicht von ihm war. Er wusste, dass Frauen, die des Ehebruchs beschuldigt wurden, zu Tode gesteinigt werden konnten, deshalb beschloss er, sie leise wegzuschicken, um sie nicht der Schande oder Grausamkeit auszusetzen. Er überwand seine Zweifel mithilfe eines Engels, der ihm im Traum erschien und sagte: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, ihm sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“ (vgl. Mt. 1,20-21).

Beziehung zu Jesus Mit den Worten des Engels rief der himmlische Vater Josef, einen Nachkommen aus dem Hause Davids, dazu auf, in besonderer Weise an seiner ewigen Vaterschaft teilzuhaben. Der Sohn Gottes, der Sohn Marias, der vom Heiligen Geist empfangen wurde, sollte an der Seite Josefs leben, seiner liebenden Vaterschaft anvertraut sein und Josef, einen Menschen, als irdischen Vater ansprechen.

Von Engeln geleitet Nach der Geburt Jesu, in Bethlehem, kam der Engel erneut und teilte Josef mit, dass seine Familie wegen den mörderischen Verfolgungen des Herodes in großer Gefahr war. Josef handelte sofort, er verließ alles, was er besaß, seine Familie, seine Freunde und floh zusammen mit seiner jungen Frau und dem Baby in ein fremdes Land. Er wartete in Ägypten solange, bis der Engel ihm sagte, dass eine sichere Rückkehr nach Nazareth möglich sei (vgl. Mt 2,13-23).

Familienalltag In Nazareth sorgte Josef durch die Arbeit seiner eigenen Hände für den Unterhalt der Heiligen Familie und unterstützte den jungen Jesus, indem er ihm in die Kenntnis der religiösen und sozialen Bräuche des jüdischen Volkes einführte. Er lehrte ihm das Handwerk eines Zimmermanns, das er selbst jahrelang ausgeübt hatte.

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