Hier ein weiterer Auszug aus dem Buch von Robert Kardinal Sarah „Weckt eure Liebe auf“

Die Heiligkeit der christlichen Eheleute
Jesus sagte: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen“ (Joh 14.23). Die christlichen Eheleute sind aufgerufen, die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über die allgemeine Berufung zur Heiligkeit, insbesondere über den besonderen Charakter der Heiligkeit der gläubigen Laien, umzusetzen. Euer Leben gleicht also einer Fortführung der Menschwerdung und des Lebens des Gottessohnes auf Erden. Ich möchte dies genauer erklären: Gibt es etwas Greifbareres als eure tägliche eheliche Liebe, die ihr mit euren Gesten, eurer Feinfühligkeit zum Ausdruck bringt?

Gibt es etwas konkreteres als euer tägliches und ausdauerndes Dasein für die Kinder und euren Dienst an den Ärmsten, den sogenannten „vom Leben Verletzten“, besonders an denen, die unter einem Bruch in der Ehe oder der Familie leiden? Und dies tut ihr alles mit einem grenzenlosen Respekt vor den Gesetzen des Lebens, die der Schöpfer in das Innerste eines jeden Menschen gelegt hat …… Christus heilt Leib und Seele. Er gibt den Blinden das Augenlicht zurück, verleiht den Lahmen festen Schritt, sodass sie vor Freude springen können. Er macht die Aussätzigen rein, öffnet die Ohren der Tauben und löst die Zunge der Stummen (Vgl. Mt. 11,5).
Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er ist auch der barmherzige Samariter, der das Öl der die Liebe Gottes in die Wunden der Verletzten gießt (Vgl. Lk 10.34).
Wenn ihr diesen Christus vergegenwärtigt, so kann man also sagen, dass euer Leben als christliche Eheleute und christliche Eltern in der Ära der Kirche, in der wir uns seit Christi Himmelfahrt und Pfingsten befinden, eine Fortführung der Menschwerdung des eingeborenen Sohnes Gottes ist. Genau das sprach der heilige Papst Johannes Paul II. bereits in seiner ersten Enzyklika Redemptor hominis an, als der die Worte des zweiten Vatikanischen Konzils aufgriff und bekräftigte, dass Christus sich in Seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt hat. Somit kann in Bezug auf das Eheleben christlicher Gatten wirklich von einer Spiritualität der Inkarnation gesprochen werden. In Verbindung mit der Verteidigung der Wahrheit über das menschliche Leben und dem Mitgefühl stellt sie einen der Hauptaspekte dieser den Gläubigen eigenen Heiligkeit der Ehe und jedes menschlichen, durch Christus freigekauften Lebens zu Leuchtfeuern der Wahrheit in der Dunkelheit des aktuellen Niedergangs unserer Gesellschaft.

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