Die heilige Katharina von Bologna – Schutzpatronin der Künstler und Helferin gegen Versuchungen

Am Fest Mariä Verkündigung im Jahre 1413 wurde die heilige Katharina in Bologna geboren. Ihr Vater, Johannes von Vigri, war ein Verwandter des Markgrafen von Este, der in Ferrara residierte. Es war sein Wunsch, dass die kleine Katharina, an seinen Hof gebracht und dort gemeinsam mit seiner Tochter erzogen werden sollte. Dieser Hof hatte in Europa eine Vorreiterrolle und war aufgrund seiner umfangreichen Bildung und künstlerischen Prägung sehr bekannt. Katharina lernte dort mehrere Fremdsprachen, Künste wie Malerei und Kalligraphie und erhielt eine gute musikalische Ausbildung.

Sie war trotz dem privilegierten Leben am Hof nicht glücklich. Sie hatte Sehnsucht nach dem geweihten Leben. Die vornehmsten Verehrer mussten sich zurückziehen, da sie den Wunsch hatte, sich für immer an Jesus Christus, den Bräutigam ihres Herzens, zu binden.

Im Alter von 17 Jahren, erhielt sie die Zustimmung sich in Ferrara einer frommen Gruppe junger Frauen anzuschließen, die ein religiöses Leben führten, aber noch keine feste Regel angenommen hatten. Jahre später gründete eine königliche Fürstin für diese Gesellschaft ein Kloster nach der Regel der heiligen Klara. Katharina wurde Klarissin und übernahm trotz Ihrer hohen Ausbildung auch einfache Dienste. Zum Beispiel den Dienst einer Bäckerin. Ihre Mitschwestern berichteten, dass sie eines Tages, als sie gerade die Brote in den Ofen geschoben hatte, die Glocke zu einem besonderen Gottesdienst hörte; sie machte sich auf den Weg und machte das Kreuzzeichen über den Broten und sagte dabei: „Ich empfehle euch unserem Herrn.“ Sie konnte erst fünf Stunden später in die Backstube zurückkehren und war sicher, dass zu diesem Zeitpunkt alles verbrannt war. Doch als sie die Brote aus dem Ofen nahm, waren sie schöner als jemals zuvor.

Nach einiger Zeit wurde ihr das Amt der Novizen Meisterin anvertraut. Katharina versuchte zwar, sich zu entziehen, indem sie erklärte, sie sei dieser Aufgabe nicht gewachsen, aber der Gehorsam zwang sie, es anzunehmen. Sie übte das Amt sehr vorbildlich aus und verfasste einige Schriften über den Weg zur Vollkommenheit, unter anderem „Die sieben geistlichen Waffen“. In einem Auszug steht geschrieben: Das Kreuz Christi, unseres Erlösers, auf sich zu nehmen ist nicht fähig, wer nicht entsprechend gerüstet ist. Die 7 geistlichen Waffen sind: 1. Die ganze Bereitschaft, 2. Nicht auf sich selbst vertrauen, 3. Stattdessen das ganze Vertrauen auf Gott setzen, 4. Das Gedenken an seine Passion, 5. Das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit, 6. Der Gedanke an Gottes Heiligkeit, 7. Der Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Dies alles zusammen macht den Ring des guten Willens aus, der mit einem Wort „Gottesliebe“ heißt.

Sie hatte einen harten geistlichen Kampf gekämpft, der von vielfältigen Versuchungen geprägt war. Doch Gott war mit Ihr und half Ihr die Anfechtungen zu überwinden. An einem Weihnachtsabend hatte sie eine Vision der heiligen Jungfrau Maria, die ihr das Jesuskind in die Arme legte.

Die heilige Katharina war besonders taktvoll, wenn es darum ging, den Frieden in sich selbst und den Frieden unter den Mitgliedern ihrer Gemeinschaft zu bewahren. Deshalb wurde sie auch von allen geliebt. Als sie am 9. März 1463 starb, war überall im Kloster Schluchzen und Weinen zu hören. Nach Ihrem Tod geschah es, dass Ihr Körper, welcher der Tempel einer so keuschen und makellos reinen Seele gewesen war, einen süßen Duft verbreitete, der in der ganzen Region wahrgenommen werden konnte. Man stellte fest, dass der Leichnam der heiligen Katharina unversehrt war.

Der Seidenschleier, der die Heilige bedeckte, war in Schweiß gebadet, welcher den süßen Geruch verströmte. Eine der Nonnen bemerkte ein Stück Haut, das von einem der Füße Katharinas zu hängen schien, und zog es ab. Sofort floss frisches Blut, als ob die Heilige noch leben würde.

Der Leichnam der heiligen Katharina ist unversehrt geblieben und behält die Eigenschaft der Beweglichkeit wie ein lebendiger Körper. So kann man sie in Bologna noch immer in einem kostbaren Gewand sehen, das ihr der heilige Karl Borromäus geschenkt hat. Ihre Haut ist immer noch normal, aber sie ist durch die Öllampen und Kerzen, die im Laufe der Jahrhunderte auf ihr brannten, verdunkelt worden. Papst Clemens XI. sprach sie im Jahr 1712 heilig.

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