Ein bewegendes Zeugnis einer jungen Frau aus Österreich.
Von ganzem Herzen danke ich Jesus, dass er mir nach einem sehr weltlichen Leben, die Gnade der Reinheit wiedergeschenkt hat.
Durch Zufall erfuhr ich vom Vortrag mit Anja Goledzinowska und informierte mich daraufhin über ihr Leben. Als ich von ihrem Verein „Cuori Puri“ las, verspürte ich den großen Wunsch auch dieses Versprechen abzulegen. Der Himmel führte es so wunderbar, dass ich mein Versprechen in Gegenwart von Anja ablegen konnte. Die Nacht vor meinem „besonderen“ Tag war sehr unruhig. Am Morgen wachte ich mit dem Gedanken auf: „Das schaffst du nie! Mach das nicht, sonst wirst du nur enttäuscht.“ Trotzdem fuhr ich am Abend nach Lustenau und legte mein Versprechen ab. Nun wartete ich noch sehnsüchtig auf meinen Ring, als äußeres Zeichen für mein Versprechen. Endlich kam der ersehnte Brief. Gleich als ich ihn aus dem Briefkasten nahm fiel mir auf, dass ein Loch im Kuvert war. Zu meiner großen Enttäuschung war der Ring nicht mehr im Umschlag. Gleich kamen wieder Gedanken: „Da siehst du es. So wie du den Ring nicht bekommen hast, wirst du auch dein Versprechen nicht halten können.“ Trotzdem konnte ich mich dazu durchringen, nochmal um Zusendung eines Ringes zu bitten. Beim zweiten Mal kam der Ring Gott sei Dank an.
Schon oft war er mir eine Hilfe und erinnert mich immer wieder an mein Versprechen. Besonders Silvester 2015/16 war er mir eine große Hilfe. Gemeinsam mit einer Freundin besuchte ich um 23.30 Uhr die Hl. Messe bei Pfarrer Thomas Sauter in Lustenau. Danach ging ich mit meiner Freundin in eine Bar nach Dornbirn. Dort sprachen uns zwei Männer an und wir unterhielten uns. Irgendwann kam die Frage: „Wo habt ihr denn den Jahreswechsel verbracht?“ Über unsere Antwort: „In der heiligen Messe“, waren sie etwas überrascht. Daraufhin führten wir ein sehr langes Gespräch über Gott, Jesus, Maria … und mein Versprechen. Da war die Überraschung noch größer. Ich versuchte ihnen zu erklären, was dieses Leben mit der Reinheit für mich bedeutet und was es für einen Unterschied zu meinem früheren Leben macht. Es gab Aussagen wie: „ Du siehst überhaupt nicht so aus, dass du so lebst.“ „Das ist unmöglich und sogar ungesund, ohne Sex zu leben.“ Oder: „Was ist schon dabei, das macht doch jeder.“ „Sex ist das wichtigste in einer Beziehung“ „Man kann doch nicht heiraten bevor man Sex hatte. Was ist wenn es dann nicht funktioniert?“ und, und, und. Natürlich spürte ich, dass einer der beiden Männer mir gerne etwas näher gekommen wäre. Während des ganzen Gespräches habe ich immer wieder meinen Ring angesehen und gebetet: „Jesus, Maria, heiliger Josef helft mir, meinem Versprechen treu zu sein.“ Erstens wollte ich den beiden Männern nachvollziehbare Antworten auf ihre Fragen geben und ich wollte auch nicht in eine Situation kommen, die ich später bereut hätte. Ich bin mir sicher, Gott hat durch dieses Gespräch eine Sehnsucht und einen Samen in die Herzen dieser Männer gesät und ich hoffe dieser wird irgendwann aufgehen. Die Aussage: „Ich habe noch nie in meinem Leben jemanden wie dich getroffen“, klang eher bewundernd und überhaupt nicht abwertend.
Ich bin Gott dankbar für diese Begegnung, weil er mir dadurch gezeigt hat, dass ich auf dem richtigen Weg bin und ich weiter für die Reinheit kämpfen und dies auch bezeugen soll. Im Verhalten der anderen Besucher der Bar spürte man deutlich, fast schon verzweifelt ihre Suche nach Liebe und Geborgenheit. Auch ich habe diese Liebe früher auf die falsche Art gesucht und mir stattdessen viele Enttäuschungen und Verletzungen geholt.
Heute weiß ich, nur Jesus kann uns diese Liebe geben!