Du wirst nicht als Mann geboren – du wirst dazu

Nur in der „Friend Zone“ zu landen, obwohl man mehr will, ist für viele Männer eine bittere Demütigung. Der Ausweg liegt im männlichsten aller Wege: der Annahme der Herausforderung. Denn: Der Mann muss sich behaupten – die Frau will aufschauen. Immer noch.

Die Gesellschaft kämpft seit Jahrzehnten gegen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das hat die Beziehung zwischen Mann und Frau tief verunsichert. Junge Männer wissen oft nicht mehr, wie sie sich gegenüber Frauen verhalten sollen – ihre Männlichkeit wird misstrauisch beäugt, gleichzeitig aber wird Schwäche verachtet. Ein Dilemma, das viele überfordert.

Die Krise zeigt sich in hohen Scheidungsraten, vielen Singles und zahllosen Beziehungsratgebern. Die Lösung liegt nicht in Gleichmacherei, sondern in der Rückkehr zu einer natürlichen Ordnung: Männer sollen wieder Männer, Frauen wieder Frauen sein.

Hypergamie – das Prinzip des Aufschauens

Frauen fühlen sich zu Männern hingezogen, zu denen sie aufschauen können – emotional, statusbezogen oder charakterlich. Dieses Phänomen nennt man „Hypergamie“. Der selbstbewusste Macher, der charismatische Anführer oder der souveräne „Bad Boy“ wecken oft mehr Interesse als der nette, aber abhängige „Nice Guy“. Nettigkeit allein reicht nicht – sie wirkt oft bedürftig, nicht souverän.

Die Frau wünscht sich einen Mann, der Führung ausstrahlt. Liebe zeigt sich für sie oft in Form von Respekt und Achtung – beides wächst, wenn sie im Mann Stärke erkennt.

Liebe als Entscheidung, nicht als Gefühl

Das klassische Verständnis der Ehe ist keine romantische Schwärmerei, sondern eine willentliche Entscheidung zweier Menschen, Leben weiterzugeben und Verantwortung zu übernehmen. Gefühle sind wichtig, aber nicht tragfähig. Die abendländische Ehe gründet auf Verantwortung, Verlässlichkeit und gegenseitiger Ergänzung.

Der Mann muss sich bewähren

Der Mann wird nicht als solcher geboren – er muss es werden. Früher sicherte er Versorgung, heute muss er durch Charakter, beruflichen Erfolg oder innere Reife überzeugen. Die moderne Frau verlangt mehr – nicht wegen eines neuen Prinzips, sondern weil sich die Maßstäbe verschoben haben. Männlichkeit zeigt sich nicht in Dominanz, sondern in gelebter Verantwortung und Unabhängigkeit – emotional wie finanziell

Kampf statt Klage

Die männliche Antwort auf Ablehnung darf nicht Verzweiflung sein, sondern Entwicklung. Kämpfe für deinen Glauben, deine Ziele, deine Berufung. Scheitere, lerne, wachse. Männlichkeit heißt: sich stellen, tragen, leiden, aufstehen. Nicht jammern – handeln.

Denn: Nichts verändert sich durch Resignation. Aber alles ist möglich, wenn du dich dem guten Kampf stellst.

Mannsein als Berufung zur Verantwortung

Denis de Rougemont zitierte in Die Liebe und das Abendland den Kulturkritiker Charles-Albert Cingria:
„In der gesamten südfranzösischen Lyrik und bei Petrarca und Dante gibt es nur zwei Figuren: den Dichter, der sich unzählige Male beklagt – und die Schöne, die stets nein sagt.“

Dieser Satz bringt ein zentrales Missverständnis ans Licht: Die lebenslange Ehe ist kein Produkt romantischer Gefühle, sondern eine willentliche Entscheidung – für Kinder, Erziehung und eine geordnete Sexualität. Das größte Geschenk, das ein Mann von einer Frau empfangen kann, ist nicht emotionale Zuneigung, sondern Respekt und Achtung. Beides entsteht, wenn ein Mann für die Frau aufschauenswert ist.

Leben gemäß dem Wesen

Schon die Antike sprach von einer göttlichen Ordnung, dem Logos, einer Vernunft, die allem innewohnt. Die Stoiker, mittelalterliche Theologen und besonders Thomas von Aquin entwickelten daraus das Naturrecht. „Die eigentümliche Tätigkeit eines Dinges richtet sich nach seiner Natur“, schrieb Aquin. Daraus folgt: Secundum naturam vivere – Leben im Einklang mit dem eigenen Wesen – ist das Fundament klassischer Ethik.

Übertragen auf das Verhältnis der Geschlechter: Die Natur der Frau bringt es mit sich, selektiv zu wählen. Männlichkeit muss sich hingegen behaupten – durch Leistung, Haltung oder Ausstrahlung. In Anlehnung an Simone de Beauvoir: Man kommt nicht als Mann zur Welt, man wird es. Attraktivität ist kein Ausgangspunkt, sondern ein Ergebnis.

Moderne Herausforderungen

Zwei Entwicklungen erschweren diese Ordnung: die sexuelle Revolution und die Emanzipation. Sex ist von Ehe und Verantwortung entkoppelt, Frauen konkurrieren in Bildung und Beruf mit Männern. Die Ansprüche steigen – nicht als neues Prinzip, sondern als Verschärfung des alten: Die Frau will aufschauen. Der Mann muss mehr leisten.

Früher war Heirat oft Männern mit wirtschaftlichem Erfolg vorbehalten. Die 1950er-Jahre brachten einen Boom, seither sinkt die Heiratsrate wieder – trotz gestiegener materieller Sicherheit. Heute zählt nicht mehr allein der Ernährer, sondern Status, Charisma und Führungsqualität. Jordan Peterson bringt es auf den Punkt: „You have to grow some teeth and be willing to use them.“ Männlichkeit bedeutet: sich nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern von Vernunft, Disziplin und Zielstrebigkeit.

Männlichkeit ist nicht abhängig von Frauen

Eine Frau kann das Leben bereichern – aber sie definiert nicht die Männlichkeit eines Mannes. In der Bibel heißt es: „Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Diese Ordnung ist nicht verhandelbar, weder emotional noch historisch.

Goethes Werther steht sinnbildlich für das männliche Drama: als Partner abgelehnt, bleibt vielen nur die „Friend Zone“. Die Antwort darauf ist keine Resignation oder Schwärmerei – sondern Kampf. Der männlichste aller Wege ist der, sich der Herausforderung zu stellen.

Fazit

Männer: Jammert nicht. Kämpft.
Für euren Glauben, eure Berufung, euer Leben.
Werdet, was ihr seid. Denn nichts wird durch Resignation erreicht – aber alles ist möglich, wenn ihr den guten Kampf kämpft.

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