Der hl. Alfons Maria von Liguori – Der Rosenkranz als Weg der Rettung

Alfons Maria von Liguori (1696–1787) war ein außergewöhnlicher Mensch: Jurist, Priester, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer – und ein großer Verehrer der allerheiligsten Jungfrau Maria. Trotz all seiner Erfolge wusste Alfons, dass wahre Größe nicht im Ansehen liegt, sondern in der Treue zu Gott – und darin, den Menschen zu dienen. Alfons wurde in Neapel geboren und war schon früh ein Hochbegabter. Mit nur 16 Jahren promovierte er in Kirchen- und Zivilrecht. Eine glänzende Karriere als Anwalt folgte – bis ihn eine verlorene Gerichtsverhandlung und eine innere Leere aufhorchen ließen. Er erkannte: Wahres Glück liegt nicht im Erfolg, sondern in der Nähe zu Gott. Also verließ er alles und wurde Priester. Sein Herz schlug für einfache, oft vergessene Menschen – besonders auf dem Land. Für sie predigte er einfach, klar – und mit Leidenschaft. 1732 gründete er die Kongregation des Heiligsten Erlösers, auch bekannt als die Redemptoristen. Dieser Orden setzt sich bis heute für arme, ausgegrenzte und geistlich verlassene Menschen ein – mit Seelsorge, Mission und Bildung. Ein zentrales Element im Leben und Wirken von Alfons war die Verehrung der allerheiligsten Jungfrau Maria – besonders durch das Rosenkranzgebet.

In seinem bekannten Werk „Die Herrlichkeiten Mariä“ schrieb Alfons:

„Wer treu den Rosenkranz betet, wird nicht verlorengehen.“ „Verlorengehen“ bedeutete für ihn: Sich endgültig von Gott zu entfernen – und dadurch das Ziel des ewigen Lebens zu verpassen

Für ihn war der Rosenkranz kein leeres Wiederholen von Worten, sondern ein echtes Gespräch mit Maria – und ein Weg, das Leben Jesu mit ihrem Herzen zu betrachten. Die freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse sind wie Fenster in das Herz Gottes. Alfons betonte immer wieder: Auch wer gefallen ist, darf beten. Gerade der Sünder, der Zweifler, der Erschöpfte – alle dürfen sich mit dem Rosenkranz an Maria wenden. Sie ist eine Mutter, die niemals ihre Kinder im Stich lässt.

Viele Geschichten, die Alfons über das Rosenkranzgebet überliefert, zeigen: Menschen wurden getröstet, bekehrt, vor dem Tod gerettet – allein, weil sie nicht aufgehört hatten, täglich den Rosenkranz zu beten. Auch im eigenen Leben hielt Alfons daran fest. Obwohl er in seinen letzten Jahren schwer krank, nahezu blind und bewegungsunfähig war, betete er täglich. Der Rosenkranz blieb seine Verbindung zur allerheiligsten Jungfrau Maria – und zu Christus.

Wegen seiner tiefen Frömmigkeit, seiner Lehre, seiner Werke und seines Beispiels wurde Alfons 1839 heiliggesprochen. 1871 erhob ihn die Kirche zum Kirchenlehrer, also zu einem ihrer wichtigsten theologischen Wegweiser. Bis heute bleibt seine Botschaft lebendig: Der Rosenkranz ist nicht altmodisch – er ist ein zeitloses Gebet voller Kraft, Trost und Hoffnung.

Vielleicht ist heute ein guter Tag, einfach wieder damit anzufangen. Die allerheiligste Jungfrau Maria wartet auf dich – mit offenen Armen.

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