unsere Gesellschaft offenbart zunehmend die Früchte der sexuellen Revolution, die in den 60-iger Jahren ihren Siegeszug begann. Mittlerweile stehen zahlreiche Studien und Bücher in diesem Zusammenhang zur Verfügung. Das Buch von Martin Voigt, untersucht in „Mädchen im Netz: süß, sexy, immer online“ bietet hierzu zahlreiche erwähnenswerte Ergebnisse in Zusammenhang mit der totalen Versexualisierung unserer Gesellschaft, die mittlerweile sämtliche Altersschichten tangiert.
„Sex ist nicht so belanglos wie ein gemeinsames Essen, ein Händeschütteln oder eine Umarmung,auch der „pure Sex“ beim One-Night-Stand nicht. Es bleibt etwas hängen, und man lässt etwas von sich los. So umschreiben es Psychologen aus ihrer therapeutischen Erfahrung heraus“ (Ebd. 149), konstatiert Voigt und verweist auf Studien zur Eheunzufriedenheit. Das Scheidungsrisiko steigt durch voreheliche und promiskuitive Erfahrungen: „Die Ergebnisse der Studien sind insgesamt eindeutig.“ Der oft zitierte Satz, „am Ende behält die Lehre der Kirche recht“ scheint sich einmal mehr zu bewahrheiten.
Die Sehnsucht nach dem Vater und der Familie
Ein Mangel an Liebe und Annahme ist oft die Ursache für die sexuelle und affektive Unordnung und das Heischen nach Aufmerksamkeit, das in den Selbstdarstellungen sichtbar wird: „Unter der modernen sexuellen Beliebigkeit verbergen sich Verletzungen und Enttäuschungen, die Eltern ungewollt auf ihre Kinder übertragen. Die vor knapp fünfzig Jahren begonnene Spirale der sexuellen Befreiung dreht sich von Generation zu Generation immer schneller bis zur aktuellen Situation, in der bereits pubertierende Kinder – quasi als kleine Erwachsene – intime Beziehungen beenden und umgehend erneut körperliche Nähe suchen“, schreibt Voigt.
Hinter vielen dieser Entwicklungen stecken oft die Erfahrungen von zerbrochenen Familien – oder auch die Erfahrung, nie eine echte Familie gehabt zu haben. Meist ist es der Vater, der entweder fehlte oder nur als Negativ-Beispiel präsent war. Dabei sind für eine gesunde Erziehung beide Eltern wichtig. Wenn junge Mädchen und Frauen keine Vaterfigur haben, entwickeln sie schnell ein ungesundes Männerbild. Sie suchen einen Freund und Vaterersatz, suchen Strenge und Dominanz. Oft fehlt die Grenze, in der pathologische Männlichkeit identifiziert und gemieden wird, was dann mit Gewalterfahrungen einhergehen kann. Frauen müssen wieder Frauen und Männer wieder Männer sein dürfen – und Kinder wieder Kinder. Es braucht den Mann, der die Familie schützt und die Mutter, die sie fürsorglich zusammenhält. Was Mann und Frau ist, ist uns ins Herz geschrieben. Familie ist etwas Heiliges und für deren Aufbau lohnt sich jede Hingabe.