„Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit ……. einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit eine entscheidende Richtung gibt.“ Benedikt XVI.

Die Reduzierung des Christentums auf eine Liste von Lebensregeln und Moralvorschriften in eine tragische Verarmung des christlichen Mysteriums. Die Moral ist nicht der Kern des Christentums. Ein Leben nach der gewinnbringenden und befreienden Moral ist eine Frucht der „Begegnung“ mit der Person Jesu Christus.

Die Story der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, ist ein perfektes Beispiel für das, was Papst Benedikt meint (vgl. Joh 8,2-11). Außerehelicher Sex vermag kurzfristige Glücksgefühle hervorrufen, einen plötzlichen emotionalen Schub und mitunter eine Art körperliche Befreiung. Aber nahezu jeder, der dies praktizierte, kann bestätigen, welche körperliche Leere sich danach ausbreitet.

Die Frau, die Ehebruch beging, besaß sicherlich einen begehrenswerten Körper und suchte dabei nichts anderes als Zuneigung, Bestätigung, Intimität und Liebe. Jedoch musste die erfahren, dass ihre innersten Sehnsüchte unerfüllt blieben.

Gerade in diesem Gefühl der Leere und Niedergeschlagenheit trifft sie auf Jesus. Ohne die Frau zu verurteilen, eröffnete er Ihrem Leben eine neue Chance, eine neue Dimension der Liebe. Bei diesem Zusammentreffen findet Sie die Erfüllung ihrer innersten Sehnsüchte, wonach sie bei ihren sexuellen Fehltritten gesucht hatte.

Warum war Jesus so einfühlsam mit sexuellen Sündern, besonders mit Frauen? Womöglich wusste er, dass sie im Grunde nach ihm den wahren Bräutigam suchten. Wir oft werden wir von eine widergöttlichen Liebe getäuscht.

Selbst die sexuelle Vereinigung, die ein wunderschöner Ausdruck ehelicher Liebe ist, kann niemals die tiefste Sehnsucht des Menschen nach Liebe und Vereinigung stillen. Das Prachtvollste, was Sie hervorzubringen vermag, ist eine sakramentale Vorausahnung jener Liebe, die vollkommene Erfüllung bringt. Diese Liebe kommt allein von Jesus.

Nachdem dieser Frau durch den wahren Bräutigam die Augen dafür geöffnet worden waren, was wahre Liebe ist und Jesus ihr sagte: „Geh und sündige von nun an nicht mehr“, sich nicht umdrehte und nuschelte: „Wer ist dieser Mann, dass er sich herausnimmt zu sagen, was ich mit meinem Körper tun darf und was nicht?“ Oder glaubst Du nicht auch, nachdem Sie die unvergängliche, immerwährende Liebe unwiderruflich erfahren durfte, abermals in ihre bisherigen Lebensgewohnheiten abrutschen wollte.

Jesus lässt sie durch und durch erkennen, dass es tatsächlich wahre Liebe gibt. Es bedarf keiner Unterdrückung meiner innersten Sehnsucht nach dieser Form von Liebe. Unsere total versexualisierte Gesellschaft suggeriert uns  Ramschprodukte wie Pornografie und Promiskuität als  billigen und wertlosen Abklatsch hiervon. Ungeachtet hiervon bleibt unsere Richtschnur Jesus Christus, mit dem wir unweigerlich durch alle herausfordernde und mitunter schmerzlichen Prüfungen gehen. Hierdurch wird uns die Freude der geistigen Auferstehung zuteil, um so zu erfahren, was es bedeutet ein Mensch zu sein und was es bedeutet zu lieben.

 

 

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