Wir möchten die Gelegenheit nutzen, in den kommenden Wochen und Monaten uns intensiver mit der ersten Enzyklika von Papst Benedikt XVI. „Deus caritas est“, „Gott ist die Liebe“ auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt seiner biblischen Betrachtungen steht der Mensch, sein Geschaffen sein nach dem Bild und Gleichnis Gottes und die Frage: Was bedeutet es als Frau, als Mann nach dem Bild Gottes geschaffen zu sein und was offenbart uns unser Leib, unsere Sexualität von Gott.
- Gott ist die Liebe!
,,Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16). In diesen Worten aus dem Ersten Johannesbrief ist die Mitte des christlichen Glaubens, das christliche Gottesbild und auch das daraus folgende Bild des Menschen und seines Weges in einzigartiger Klarheit ausgesprochen.“ (Deus caritas est Nr.1)
Welche Art von Gottesbild ist in uns verankert? Ist Gott für uns ein strenger, unnachgiebiger Polizist, der allgegenwärtig unsere Fehler sucht, um uns nachfolgend zu maßregeln? Ein General, ein Feldwebel, ein Gesetzeshüter?
Werfen wir einmal einen Blick in den Katechismus der katholischen Kirche und hören uns die Gottesbeschreibung an: Gott selbst ist ewiger Liebesaustausch – Vater – Sohn und Heiliger Geist – und hat uns dazu bestimmt, daran teilzuhaben. (Nr. 221)
Unübertreffbare, unzerstörbare, vollkommene, sich schenkende Liebe, das ist in Kurzform das Geheimnis Gottes und Ziel des Menschen. Falls du bereits einmal bis über beide Ohren verliebt warst, durftest Du bereits den Aperitif dieser einzigartigen Form der Liebe kosten.
Verschmelzen nicht bei diesen Worten all unsere unangebrachten Gedanken an einen knurrigen Aufpassergott, wie Bienenwachs unter der Sonne.
Gott möchte, dass wir diese göttliche Form der Liebe kennenlernen, indem er in unsere Herzen diesem unauslöschlichen Durst nach seiner Liebe hineinpflanzte.
Gott selbst möchte sich verschenken. Der Vater an den Sohn und der Sohn an den Vater. Dieser ewige Liebesaustausch ist der Heilige Geist, der wie wir in großen Glaubensbekenntnis beten, „aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht.“
Gibt es ein gewaltigere Form der Liebe. Diese Form der verschenkenden Liebe ist der Ursprung unserer Existenz. Gott brauchte sicherlich den Menschen nicht. Die Liebe innerhalb der göttlichen Dreifaltigkeit ist in sich vollkommen und vollständig. Sie ist wahrlich unübertreffbar. Aus reiner Liebe und Barmherzigkeit, erschuf Gott den Menschen, um an seinem ewigen Liebesaustausch teilzuhaben. Das ist der Grund für unser Dasein. Hieraus lässt sich unser unauslöschbares Verlangen nach der Liebe Gottes erklären. Der hl. Augustus schenkte uns folgende Erklärung hierzu: „Du hast uns auf dich hin geschaffen, o Gott, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“
Möge das göttliche Feuer der Liebe unsere Herzen aufs Neue entflammen!