Mein Name ist Valentin Marjakaj, und ich bin 30 Jahre alt. Um mein Leben zu begreifen, muss man zwei wesentliche Aspekte betrachten: meine sportliche und meine berufliche Laufbahn. Schon in jungen Jahren, mit 13, fand ich meine Leidenschaft im Boxsport, gleichzeitig absolvierte ich eine Lehre als Polymechaniker. Diese Jahre waren geprägt von harter Arbeit und Disziplin. Meine Trainer schärften mir ein, dass es weder Raum für Verlieren noch für halbherzige Motivation gab. Mein Freundeskreis bestand hauptsächlich aus Kampfsportlern, was sich auch in unserem Verhalten ausserhalb des Sports widerspiegelte, oft ohne die nötige Selbstkontrolle.
Eine Herausforderung meiner Jugend war der frühe Kontakt mit Pornografie und Masturbation im Alter von 10 Jahren. Dieser Einfluss prägte zunehmend mein sexuelles Leben, eine Prägung, die tiefer ging, als ich damals verstand. Als der Boxsport für mich zu anspruchsvoll wurde, wandte ich mich etwa im Alter von 18 Jahren dem Bodybuilding zu. In dieser Zeit gründete ich mit meinem besten Freund neben meiner Arbeit als Polymechaniker einen Escort-Service, in dem wir Real Doll Sexpuppen vermieteten. Wir fanden Anerkennung auf verschiedenen Sexmessen, ohne zu erkennen, wie sehr wir uns in einem moralischen Abgrund befanden. Frauen sah ich nur noch durch die Brille der Pornografie, als Objekte meiner Begierde. In diesen Jahren begann ich, die Wahrheit zu verdrehen und mir eine eigene Welt zu erschaffen. Jegliche Kritik oder abweichende Meinung zu meinem Lebensstil ignorierte ich.
Mit meinem Bruder, der mich in allem unterstützte, erreichte ich bedeutende Erfolge im Sport, und wir gewannen viele Titel:
2015: Zweiter Platz bei der Schweizermeisterschaft.
2016: Erster Platz bei der Schweizermeisterschaft und zweiter Platz bei der Weltmeisterschaft in Boston, USA.
2018: Erster Platz bei der Schweizer Meisterschaft und anschliessend bei der WNBF International, was mir die Profikarte einbrachte. Kurz darauf vertrat ich unser Land bei der WM in Los Angeles, USA.
Neben diesen Erfolgen eröffneten wir einen Fitnessshop, wo wir auch Nahrungsergänzungsmittel verkauften und Menschen im Sport berieten. Wir waren in verschiedenen Zeitungen zu sehen und genossen Erfolg und Anerkennung, besonders in der Fitnessszene. Es folgten Angebote für Fotoshootings, wo man natürlich nur nackte Haut sehen wollte. Kurze Zeit später bauten wir auf dieser Erfolgswelle auf und gründeten unser Unternehmen «Be a Gentleman», wo wir Massanzüge verkauften.
Mit 24 Jahren traf ich meine jetzige Frau Anita, eine Frau von aussergewöhnlicher Reinheit, Liebe und Demut. Sie schätzte mich nicht für meinen Körper oder sportlichen Erfolge, sondern für mein wahres Ich. Ihre Abneigung gegenüber dem Puppen Escort-Service, wie auch die grossen Deals, die mit diesem Geschäft nicht klappten, führten schliesslich dazu, dass wir das Geschäft schlossen.
Bei der WM in Los Angeles, an der ich kurze Zeit später teilnehmen durfte, machte eine falsche Mahlzeit am Tag vor dem Wettbewerb meine monatelange Vorbereitung zunichte. Ich erreichte nur den siebten Platz, was mir die Augen für die Oberflächlichkeit und die Lügen dieser Welt öffnete. Ich erkannte, dass man nur gefeiert wird, wenn man an der Spitze steht.
In dieser Zeit begann ich, nach dem tieferen Sinn des Lebens zu fragen. Vor vier Jahren fastete ich zum ersten Mal über Ostern. Inspiriert von meinem bekehrten Bruder, verzichtete ich auf Pornografie und bat Jesus, mich von diesem Elend zu befreien, was erstaunlicherweise funktionierte. So fand ich schrittweise den Weg zu den Sakramenten und kämpfte ein harter Kampf gegen die dunklen Mächte, die mich umgaben.
Ein Jahr später verzichtete ich während der Fastenzeit auf Masturbation und spürte enorme Anfechtungen. Stimmen des Zweifels quälten mich, ich erlebte unmoralische Träume und fühlte mich wertlos. Doch in dieser Zeit stand mir meine Frau stets zur Seite, unterstützte mich und war wie ein Licht in der Dunkelheit. Unser Glaube wuchs Tag für Tag.
Vor anderthalb Jahren nahmen Anita und ich an einem Segnungsnachmittag teil. Dort erlebte ich eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung, in der ich im Heiligen Geist ruhte. Ich spürte ein brennendes Feuer in meiner Seele und bat Gott um ein neues Herz. Ich weinte wie ein Kind, weil ich mein Elend erkannte und sah, wie sehr ich Gott durch meine Sünden verletzt hatte. Ich erkannte auch Gottes unendliche Liebe zu mir. Nach diesem Erlebnis bemühe ich mich nun, täglich in die Heiligen Messe zu gehen und regelmässig zu beichten, denn ein christliches Leben ist ohne Sakramente nicht möglich.
Seit einem Jahr bin ich glücklich mit Anita verheiratet. Wir leben seit acht Monaten in Keuschheit und haben Gott unsere Keuschheit für ein Jahr geschenkt, als Sühne für die sexuelle Unmoral dieser Welt. Gott hat uns mit einer tiefen, kindlichen Liebe beschenkt, die wir kaum in Worte fassen können. Wir haben uns von einer völlig neuen Seite kennengelernt, geprägt durch die Liebe und Gnade, die aus dem Sakrament der Ehe hervorgeht.
Gelobt seien Jesus & Maria!