Der heilige JP II. lehrte in seinen Katechesen, dass der menschliche Körper mit seiner Geschlechtlichkeit und Sexualität das ursprünglichste Sakrament bildet. Dies bedeutet er, der Leib, offenbart sich als das sichtbare Zeichen des unsichtbaren Geheimnisses der Liebe. Das Geheimnis des menschlichen Geistes, der an der Liebe und am Leben Gottes selbst teilhat. Gott hat in den menschlichen Körper die Berufung eingeschrieben, sich selbst – ganz, treu und uneigennützig zu schenken. Darin besteht unsere tiefste Würde. Doch wo der Mensch diese Berufung vergisst und Liebe mit bloßer Lust verwechselt, verliert er den inneren Sinn seines Körpers und seiner Freiheit. Wahre Liebe sucht nicht das eigene Vergnügen, sondern das Gute des anderen.
Durch die Sünden der Unkeuschheit tötet der Mensch die Liebe in sich, vertieft seinen Egoismus, macht sich süchtig nach sexuellen Reizen und wird zum Sklaven unreiner Geister.
Jesus Christus ruft dich dazu auf, eine Zivilisation des Lebens und der Heiligkeit zu schaffen und daran teilzuhaben.
Heiligkeit druckt sich in reiner Liebe, Lebensfreude und Freiheit aus.
Ohne deine Zustimmung und dauerhafte Zusammenarbeit mit Christus wirst du diese Stufe nie erklimmen.
Wenn sich zwei Menschen zueinander hingezogen fühlen, ist das zunächst etwas Schönes: ein Staunen über das Geheimnis der göttlichen Schönheit, die in jedem Menschen aufleuchtet. Doch Liebe darf nicht mit Gefühlen verwechselt werden. Gefühle sind kostbar, aber vergänglich. Nur Gott kann das Herz des Menschen wirklich erfüllen. Deshalb ist wahre Liebe jene, die den anderen zu Gott führt – die wünscht, dass der Geliebte ganz Gott gehört.
Wir müssen Jesus um die Fähigkeit bitten, unsere Sinne und Gefühle dem Verstand und dem Willen unterzuordnen, um sie zu beherrschen und uns bei unseren Lebensentscheidungen nicht von Ihnen leiten zu lassen. Sexuelle Erregung führt meist zu dem Wunsch nach Geschlechtsverkehr. Deshalb sollten wir lernen, sie dem Gesetz der Liebe zu unterwerfen, das im sechsten und neunten Gebot zum Ausdruck kommt.
Nur in der sakramentalen Ehe wird der Geschlechtsverkehr zum Ausdruck der gegenseitigen Liebe und der Teilhabe der Eheleute an der Liebe der Heiligen Dreifaltigkeit. Nur dann kann man sich hingeben, wenn man sich selbst besitzt, wenn man Herr über sich selbst ist, wenn man seine sexuellen Begierden beherrschen kann. Jesus wusste, wie gefährlich unkontrollierte sexuellen Begierden sein können, und wollte uns lehren, die Begierden mit Hilfe des Heiligen Geistes zu töten: „Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben (Röm 8,12-13).
Darum lädt Jesus jeden Menschen ein, den Weg der Reinheit zu gehen, um fähig zu werden, mit einem neuen, verwandelten Herzen zu lieben. Er möchte uns heilen von allen Wunden der Unkeuschheit, uns befreien von den Fesseln des Egoismus und uns lehren, mit seiner eigenen Liebe zu lieben.
Er ruft dich, Teil einer Bewegung der „Reinen Herzen“ zu werden – einer Gemeinschaft von Menschen, um den Aufstieg zum höchsten Gipfel zu beginnen, dessen Name Liebe ist.

